Zu Beginn der Sommerferien hat der Kinderschutzbund Rinteln wieder sechs „Ferientage auf dem Twelenhof“ veranstaltet. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Bürgerstiftung Schaumburg konnten an den sechs Tagen in zwei Gruppen insgesamt 17 Rintelner Kinder im Alter von 5 bis 13 Jahren teilnehmen, deren Familien in der Regel keine großen Urlaubsreisen machen können.
Ziel der Ferientage auf dem „Twelenhof“ zwischen Meierberg und Bösingfeld war es, den Kindern in Gemeinschaft mit Gleichaltrigen in einer Art Mini-Urlaub Spiel, Spaß und Erholung zu ermöglichen. Auf dem Hof von Martina Platen und Johannes Höver konnten sich die Jungen und Mädchen an der frischen Luft austoben und jede Menge Tiere erleben: Da waren die z.B. die Katzen Minki und James, die schnurrend um die Beine strichen oder die kinderlieben Hündinnen Greta und Lotte, die nicht müde wurden, weggeschleuderte Bälle oder Stöcke zurück zu bringen. Und jedes Kind hatte in einer Kleingruppe mehrmals die Gelegenheit, in der Reithalle oder beim Ausritt auf einem der Therapiepferde zu reiten. Vor dem Reiten halfen die Kinder der Kinderschutzbund-Mitarbeiterin Martina Platen dabei, die Pferde von der Weide zu holen, sie zu putzen, ihnen Sattel und Zaumzeug anzulegen und ihnen bei Bedarf störende Steinchen und Erde aus den Hufen zu kratzen.
Die Sozialpädagogin Martina Platen ist Reitpädagogin und führte die Jungen und Mädchen je nach Alter, Selbstvertrauen und Reiterfahrung behutsam an den Kontakt mit den Therapiepferden heran. Manch ein Kind, das anfangs Respekt vor den großen Tieren hatte, saß später stolz im Sattel!
Kinder, die bereits 2016 bei den Ferientagen auf dem „Twelenhof“ mitgemacht haben, staunten dieses Mal nicht schlecht: Das Rocky Mountain-Fohlen „Obsidia“, dessen Geburt sie vor einem Jahr miterlebt hatten, ist inzwischen zu einem stattlichen Pferdchen herangewachsen!
Außer dem Kontakt mit den Tieren auf dem Hof hatten die Kinder die Gelegenheit, unter Anleitung der Kinderschutzbund-Mitarbeiter Joachim Legit und Albrecht Schäffer sowie weiterer ehrenamtlicher Helferinnen T-Shirts und Stofftaschen mit bunten Farben zu bemalen, Körbe zu flechten, Stöcke zu schnitzen oder Fantasietiere aus Tannenzapfen zu basteln. Sehr gerne halfen einige Kinder auch beim Kochen oder beim Backen von leckeren Quarkbrötchen.
Außerdem lud ein großer Sandberg zum Buddeln mit Schaufeln und Eimern ein. Wenn es der Wind zuließ, vergnügten sich Groß und Klein mit Federball oder Familiytennis und versuchten, beim „Leitergolf“ neue Rekorde zu erzielen. Bei einem Ausflug zum Bach im nahe gelegenen Wald entdeckten die Kinder mit der Becherlupe so manches Lebewesen im Wasser und kletterten mit Eifer an einem Seil den steilen Hang hinauf und wieder herunter.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen schaukelten die Jungen und Mädchen zum Ausruhen mit Vorliebe in der Hollywoodschaukel. Andere machten es sich auf der Wiese bequem und spielten UNO oder lauschten einer Vorlesegeschichte.
Das Wetter hatte während der Ferientage auf dem „Twelenhof“ alles zu bieten: Sonne, Wolken, Wind und Regen. So bekam eine Reitgruppe zum Ende ihres Ausritts eine überraschende „Dusche“ von oben. Davon ließen sich die Kinder allerdings nicht die Laune verderben. Als die Haare wieder trocken waren, spielten sie in der Halle, sie seien selbst Pferdchen und sprangen in fröhlichem Galopp im Kreis herum.
Die Verantwortlichen vom Kinderschutzbund Rinteln waren am Ende froh über den guten Verlauf der Ferientage und dankten allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. Für die teilnehmenden Kinder stand bei der Heimfahrt im Kinderschutzbund-Bulli fest: „Nächstes Jahr wollen wir wieder mitmachen!“
Die Ferientage auf dem „Twelenhof“ richten sich in erster Linie an Kinder, deren Familien von einer ehrenamtlichen Familienpatin oder einem Familienpaten des Kinderschutzbundes begleitet werden. Weil die Bürgerstiftung Schaumburg einen großzügigen Zuschuss gibt, können die Kinder mit einem sehr niedrigen Teilnahmebeitrag an den Ferientagen mitmachen.
Der „Twelenhof“ ist nicht weit von Rinteln entfernt, liegt landschaftlich aber in einer so schönen Umgebung, dass die Kinder sich vorkommen „wie richtig im Urlaub“. Während die Kinder tagsüber auf den Ferientagen ihren Spaß haben, können sich ihre Eltern gleichzeitig etwas erholen und freuen sich abends auf das, was ihre Kleinen von ihren Erlebnissen mit den anderen Kindern und mit den Tieren berichten.