Familienpatinnen reflektieren pilgernd ihr ehrenamtliches Engagement

Am Donnerstag, den 17. März, haben 19 ehrenamtliche Familienpatinnen und Flüchtlingslotsen des Kinderschutzbundes Rinteln an einer besonderen Fortbildung in Schloss Baum teilgenommen. Angeleitet von Pilgerbegleiterin Monika Korbach aus Blomberg reflektierten die Frauen ihr zum Teil schon viele Jahre andauerndes Engagement für Familien mit kleinen Kindern.

Blick aus dem Schaumburger Wald auf Schloss Baum

Allerdings fand nur der Start des Fortbildungstages im großen Saal des Jagdschlosses statt. Etwa zweieinhalb Stunden pilgerten die Ehrenamtlichen anschließend im nahen Schaumburger Wald. An verschiedenen Wegpunkten beschäftigten sie sich mit Fragestellungen wie „Welche Erfahrungen habe bisher ich in meinem Ehrenamt gemacht?“ und „Welche Erwartungen habe ich für das zukünftige Engagement?“. Bei diesen Themen tauschten sich jeweils drei Frauen miteinander aus, die unterschiedlich lange als Patin oder als Lotsin tätig sind.

An einen Steinhaufen wurden die Ehrenamtlichen dazu aufgefordert, sich einen Stein zu nehmen und auf der nächsten Wegstrecke schweigend darüber nachzudenken, was in ihrer Tätigkeit und was in der Corona-Zeit sie als schwer und bedrückend erlebt haben. Wieder ein Stück weiter im Wald, an einer Stelle, an der eine Reihe stattlicher Kiefern in den Himmel ragten, luden Pilgerbegleiterin Monika Korbach sowie Christa Harms und Albrecht Schäffer die Frauen dazu ein, sich einen Baum auszusuchen und darüber nachzudenken, was ihnen Halt gibt, woher sie Kraft ziehen und was ihren Blick aufwärts richtet in ihrem ehrenamtlichen Engagement.

 

Besonders für die frisch ausgebildeten Familienpatinnen war eine weitere Übung gut, bei der alle Anwesenden aus Ästen einen großen Holzkreis formten, der den Zusammenhalt unter den Ehrenamtlichen und das Hineinnehmen von Neuen symbolisierte.

 

Den Schlusspunkt der Pilger-Fortbildungsrunde bildete der spiralförmige Hainbuchenweg beim Mausoleum. Familienpaten-Koordinatorin Christa Harms wies die Patinnen darauf hin, dass die Hainbuchen vor gut zehn Jahren komplett von Ehrenamtlichen gepflanzt worden seien. Sie deutete dies als ein Bild für das, was ehrenamtliches Engagement bewirken könne: „Am Anfang wirkt der ehrenamtliche Einsatz manchmal ganz klein und unscheinbar. Aber nach einiger Zeit entfaltet sich die Wirkung dieses Engagements und viele profitieren davon“.

 

Zum Abschluss des Fortbildungstages saßen alle Teilnehmerinnen im Speisesaal von Schloss Baum zusammen und ließen sich frisch zubereiteten Linseineintopf und Apfelcrumble schmecken.

Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen zeigten, dass sie sich auf dem Weg durch den Schaumburger Wald mit wichtigen Fragen ihres ehrenamtlichen Engagements beschäftigen und darüber mit Gleichgesinnten austauschen konnten. Einige unterstrichen, wie gut es getan habe, die anderen Ehrenamtlichen wieder zu sehen. Andere schilderten, dass ihnen der Wechsel aus Reden, Hören und Schweigen gutgetan und sie zum Nachdenken gebracht habe.

 

Familienpatinnen und Flüchtlingslotsen des Kinderschutzbundes Rinteln bieten als eine Form der „Frühen Hilfen“ Eltern und Alleinerziehenden mit kleinen Kindern aus dem südlichen Landkreis Schaumburg eine unkomplizierte Form der Entlastung auf freiwilliger Basis an. Wer daran interessiert ist, dieses ehrenamtliche Engagement kennenzulernen, kann ab Ende April an einer kostenfreien Schulungsreihe für angehende Familienpaten teilnehmen.

 

Informationen zu den Kinderschutzbund-Familienpaten und zur Schulung gibt es bei der Koordinatorin Christa Harms, Tel.: (05724) 9720 284 oder beim Koordinator Albrecht Schäffer, Tel.: (05751) 965218.

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