Teenies aktiv auf der Freizeit in Schillig

Weit ab vom Alltag erkunden und erleben Rintelner Teenager die Nordseeküste

Am Freitag, den 6. Juli sind neun Rintelner Jugendliche im Alter von zwölf bis siebzehn Jahren von ihrer 8-tägigen Aktiv-Freizeit im AWO-Feriendorf Schillig zurückgekehrt. Zusammen mit der Kinderschutzbund-Mitarbeiterin Susanne Meyer, dem Coach Ulrich Schwarz und dem Freiwilligen Felix Edling hatten die zwei Jungen und sieben Mädchen acht erholsame und erlebnisreiche Tage an der Nordseeküste verbracht in denen Fernsehen, Handy und Computer „Ebbe“ hatten.

Am Strand in Schillig sowie bei einem Abstecher auf die schöne Insel Spiekeroog gab es bei traumhaftem Sommerwetter viel Gelegenheit zum Schwimmen und Toben in den Wellen und zum ausgiebigen Sonnenbaden. Neben dem Entdecken von Muscheln und Wattwürmern machten die Teenager auch Bekanntschaft mit Quallen. Aufmerksame DLRG-Helfer sorgten jedoch mit einer großen Portion Rasierschaum dafür, dass der brennende Schmerz auf der Haut rasch nachließ. Einige Jungen und Mädchen kamen auf dieser Freizeit zum ersten Mal in ihrem Leben in Berührung mit der rauen Nordsee, genossen es, durchs Wasser zu waten, die Wellen zu erleben und den Sand unter ihren Füßen zu spüren. Besonders aufregend war für die Teenager ein nächtlicher Spaziergang barfuß ins Watt, bei dem einige Jugendliche erstaunt feststellten, wie tief die Füße an manchen Stellen im Boden versanken.

 

„Diese Sommerfreizeit haben wir mit den Teenagern schon seit langer Zeit geplant“, erläutert Susanne Meyer. Statt einer all-inclusive-Tour sei es bei dieser Freizeit Ziel gewesen, die Vorstellungen der Jungen und Mädchen bereits bei der Planung der Aktivitäten zu berücksichtigen und die Jugendlichen außerdem beim Einkaufen, Kochen und Aufräumen in die Verantwortung zu nehmen. Dazu gehörte es auch, die Badezimmer in den beiden schönen Ferienhäusern im AWO-Feriendorf Schillig zweimal täglich zu putzen. Niemand drückte sich, alle erledigten die verabredeten Dienste. „Ich freue mich darüber, wie die Neuen in die Gruppe aufgenommen wurden und wie viel die Jungen und Mädchen in dieser Woche wieder über sich selbst und über den Umgang mit anderen gelernt und dadurch ihre Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein gestärkt und erweitert haben. Toll auch, wie Fairness, Rücksichtnahme und Mut, NEUES auszuprobieren, gemeinsam „gelebt“ wurde“, resümierte die Projektleiterin.

Das sei keinesfalls selbstverständlich, denn alle teilnehmenden Teenager hätten in persönlicher, gesundheitlicher und familiärer Hinsicht „ihr Päckchen zu tragen“. Es sei wichtig gewesen, so Meyer, dass die erwachsenen Betreuerinnen und Betreuer während der Freizeit nicht nur als Spielpartner für die Jugendlichen zur Verfügung standen, sondern dass sie auch stets ein offenes Ohr für das hatten, was den jungen Leuten auf der Seele lag.

 

Überhaupt war Kommunikation in dieser Freizeit ein zentrales Thema: „Wer redet, dem kann geholfen werden“ war das Motto, oder: „Missverständnisse/Vorannahmen können wir nur durch Reden klären“. Die Teenies formulierten diese Weisheiten in ihrer Sprache kurz und bündig wie folgt: “Hau‘ es raus, was dich beschäftigt und wie du dich fühlst, dann finden wir gemeinsam eine Lösung“.

So konnte die muntere Reisegruppe nach acht Tagen mit gewachsener Alltagskompetenz, mit einer größeren Portion Verantwortungsgefühl und Selbstbewusstsein, mit viel Gemeinschaftserlebnissen, mit aufgetankten Kräften und mit einem reichen Schatz an Erinnerungen zurück nach Rinteln reisen. Für den einen werden die Kutterfahrt zu den Seehundbänken oder der Besuch des Meerwasser-Aquariums das persönliche Highlight gewesen sein, für die andere vielleicht das gemeinsame Kochen und Essen oder die wärmende Sonne oder die salzige Nordseeluft, oder das abendliche Skippo-Spielen in großer Runde.

 

Ihre Wertschätzung richteten die Jungen und Mädchen nicht nur an die drei Begleiter vom Kinderschutzbund. Sie formulierten auch eine Dankeschön-Postkarte an die Mitarbeiterin im Niedersächsischen Landesamt für Soziales in Lüneburg, welche die Durchführung dieser Aktivfreizeit durch einen Zuschuss möglich gemacht hatte.

Einig waren sich alle Jugendlichen, dass es im kommenden Jahr wieder eine Sommerfreizeit geben müsse, wenn möglich auf einer Insel. Bis dahin ist das wöchentliche Treffen freitags auf dem Bauwagengelände in Exten ein fester und beliebter Anlaufpunkt für die Teenager. Dort stärken die Jugendlichen ihre Persönlichkeit durch eigenes aktives Mitwirken, probieren eigene Fähigkeiten und Interessen aus, lernen beim Werken und Gärtnern Arbeitsabläufe kennen und üben sich in individuellem und sozialen Lernen.

 

Teenager, die beim Teenie-Projekt mitmachen möchten, können sich unter der Telefonnummer 05751-9933066 bei Susanne Meyer melden.

 

Mit einem Klick auf den folgenden Link können Sie eine kleine Bilderschau über die Freizeit starten: IMG_7520