Jubiläumsfest und Tag der offenen Tür – 5 Jahre Coaches für Teenager, 1 Jahr Wellenreiter
Am Dienstag, den 13. August feierten Kinder, Teenager, Kinderschutzbund-Team, Angehörige und viele Besucherinnen und Besucher ein buntes, lebhaftes Jubiläumsfest auf dem Bauwagengelände der beiden Projekte in Exten.
Der Tag der offenen Tür begann um 12:00 Uhr mit der Begrüßung durch Petra Rabbe-Hartinger, der ersten Vorsitzendes des Kinderschutzbundes. Sie schilderte die Entstehungsgeschichte beider Projekte. Anschließend schilderten einige Teenager in eigenen Worten auf persönliche und beeindruckende Art und Weise, was ihnen die Erfahrungen in der Gruppe, die Erlebnisse bei den Freizeiten und die 1:1 Begleitungen persönlich bedeuten. Auch die Kinder hatten eine kleine Rede vorbereitet und berichteten, was ihnen auf der Sommerfreizeit gut gefallen hat; auch der Rintelner Bürgermeister Thomas Priemer richtete anerkennende und motivierende Worte an die in beiden Projekten aktiven Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. In einem Kurzvortrag erläuterte die Psychologin Anne-Marie Zimmermann, was man unter seelischer Gesundheit versteht und wie man diese fördern kann.
Nach den offiziellen Reden konnten es sich alle bei Essen und Trinken an den mit Blumen geschmückten Tischen gemütlich machen. Die Verantwortlichen vom Kinderschutzbund Rinteln hatten Laugengebäck, Hot Dogs, Kuchen, kalte und heiße Getränke vorbereitet.
Wer mochte, durfte sich einer Führung über das weitläufige Bauwagengrundstück oder durch die Wellenreiter Räume anschließen. Gemeinsam mit den Kindern hatten die Teenies außerdem extra für diesen Tag einen vielseitigen Sinnesparcours mit acht Stationen vorbereitet, der mithilfe von Stationskarten durchlaufen werden konnte. Beim Fühlen mit verbundenen Augen, beim Riechen, Schmecken und Hören wurde viel ausprobiert und gelacht.
Ziel des Jubiläumsfestes war es, zusammen mit den Kindern, Teenagern, Eltern, Ehrenamtlichen, Fachkräften und Gästen zu feiern und der Öffentlichkeit zeigen, was die Jugendlichen im Kinderschutzbund-Projekt „Coaches für Teenager“ in den letzten fünf Jahren aus dem ehemals verwilderten Gartengrundstück gemacht haben. Außerdem ging es darum, Einblicke zu geben in die von den Jugendlichen hergerichteten Bauwagen und anschaulich zu machen, in welcher Umgebung Teenager und Kinder ihre Zeit während der Gruppentreffen verbringen. Die Kinderschutzbund-Verantwortlichen wollten schließlich anhand von konkreten Beispielen verdeutlichen, wie in den Gruppen Selbstwirksamkeit für die Kinder und Jugendlichen erlebbar gemacht wird.
Aus Sicht der Mitwirkenden war das Jubiläumsfest ein schöner Erfolg, u.a. weil nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche in die Vorbereitung und Durchführung der Aktivitäten aktiv einbezogen worden waren, weil die Besucherinnen und Besucher sowohl etwas über Geschichte, Rahmen und Ziele der Projekte erfahren haben, als auch über den Begriff „seelische Gesundheit”, weil neben den Reden der Erwachsenen auch die Teenager und Kinder ihre Erfahrungen auf beeindruckende Art und Weise zur Sprache brachten, weil neben Eltern und Familienangehörigen, Förderern und Vereinsmitgliedern auch einige Fachkräfte aus dem lokalen Hilfe-Netzwerk der Einladung gefolgt sind und gratuliert haben, weil das Angebot für die Gäste und Mitwirkenden buchstäblich alle Sinne ansprach und zum Mitmachen eingeladen hat, weil im Laufe des Tages sehr viel positive Energie sowohl von Mitwirkenden als auch von den Gästen zu spüren war.
Ein Kommentar von Gästen war an diesem Tag häufig zu hören: „Toll, was ihr zusammen mit den Kindern und Jugendlichen auf die Beine stellt! Wir wussten gar nicht, dass es hinter den Bauwagen noch so ein schönes Gelände gibt!“
Informationen zum Projekt „Coaches für Teenager“
– Die Teenagergruppe beim Kinderschutzbund Rinteln trifft sich seit fünf Jahren regelmäßig auf dem Grundstück in Exten, um als Gruppe in gemeinsamem Tun eigene Ideen zu verwirklichen. Nach und nach haben die Jugendlichen zusammen mit Projektleiterin Susanne Meyer und mit ehrenamtlichen Coaches Hecken zurückgeschnitten, den Boden geebnet und Rasen eingesät, drei Bauwagen organisiert und in Eigenarbeit hergerichtet und ausgebaut, einen Geräteschuppen, einen Überstand zum Schutz vor Regen und mehrere Palettenmöbel gezimmert und Basketballkörbe gebaut. Neben den Aktivitäten auf dem Grundstück gab es immer wieder auch Ausflüge in die Umgebung, sportliche Aktivitäten und gemeinsames Kochen und Backen. Die zusammen geplanten jährlichen Sommerfreizeiten in Selbstversorgerhäusern zählten zu den Höhepunkten des Jahres in der Teenagergruppe. Einige Jungen und Mädchen hatten zusätzlich eine Frau oder einen Mann als Coach, der die Teenager über einen längeren Zeitraum begleitete. Ziel des Projektes ist es, durch den Halt und soziales Lernen in der Gruppe, durch das Erleben von Selbstwirksamkeit und durch den Kontakt zu verlässlichen erwachsenen Bezugspersonen die Teenager positiv in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen.
Informationen zum Projekt „Wellenreiter“
– Das präventiv angelegte Projekt „Wellenreiter“ richtet sich an Kinder, Jugendliche und ihre psychisch belasteten Eltern. Ziel aller Angebote ist die Förderung der seelischen Gesundheit. Seit einem Jahr bieten die Fachkräfte des Kinderschutzbundes Gruppen für Kinder, Jugendliche und Eltern an.