„Wer will tüchtige Handwerker seh’n, der muss zu uns Kindern geh‘n…“
Die Mädchen und Jungen der Wellenreiter-Kinder-Gruppe des Kinderschutzbundes Rinteln haben jetzt an vier Sommerferien-Tagen an ihrem Bauwagen gearbeitet, der auf dem Grundstück an der Behrenstraße in Exten steht, welches Richard Hartinger dem Kinderschutzbund bereits 2014 zur Nutzung überlassen hat und das die Jugendlichen des Projektes „Coaches für Teenager“ in jahrelanger Arbeit hergerichtet und nach ihren Vorstellungen gestaltet haben.
Mit dem Motto der Aktiv-Ferientage „unser Wellenreiter-Bauwagen“ haben die Kinder auf den Punkt gebracht, was sie anpacken wollen. Schon vor Beginn der Ferien hatten die Mädchen und Jungen einen Plan erstellt, was sie an ihrem ersten eigenen Bauwagen verändern wollten: Einen Stromanschluss samt Leitungen und Steckdosen sollte er bekommen, damit Licht und Heizung funktionieren, Bänke und Tische sollten hinein und richtig bunt besprüht sollte er sein. Das war den Kindern ganz wichtig.
Die Kinderschutzbund-Fachkräfte besorgten die für die geplanten Arbeiten nötigen Materialien und beim ersten gemeinsamen Frühstück meldeten sich die Mädchen und Jungen jeweils in Zweierteams für das Streichen der Holzbretter, für das Helfen bei den elektrischen Arbeiten, für das Malen und Ausschneiden der Schablonen, die für das Ansprayen des Bauwagens nötig waren und natürlich für das Sprayen selbst.
Wer tüchtig arbeitet, muss auch gut essen. Daher machten sich einige Kinder an jedem Tag auch beim Vorbereiten des Mittagessens nützlich. Mal belegten sie, ausgerüstet mit Mundschutz und mit vorgeschriebenem Abstand, Pizzen mit den Zutaten, die jedes Kind sich gewünscht hatte, mal bereiteten sie die Gemüsespieße vor, die auf dem Grill landen sollten.
„Es war eine pure Freude, die Kinder so motiviert und fleißig beim Arbeiten zu sehen“, beschreibt Kinderschutzbund-Mitarbeiterin Luisa Heinz die Atmosphäre während der Aktivtage. „Wir Erwachsenen haben die Kinder bei Bedarf angeleitet und haben auf die Einhaltung von Sicherheitsaspekten und von Abstand geachtet, aber das meiste haben die Mädchen und Jungen wirklich selbst gemacht“, ergänzt sie. Selbstverständlich habe es auch Pausen gegeben, in denen die Kinder auf der Wiese Ball gespielt oder es sich in der Hängematte bequem gemacht hätten. „Schließlich haben die Kinder ja Ferien“, so Luisa Heinz.
Susanne Meyer weist auf das Konzept der Freizeit und der Wellenreiter-Kindergruppe hin: „Unser Ziel ist es, die Mädchen und Jungen in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Daher haben wir ganz bewusst die Kinder selbst entscheiden lassen, was sie bei ihrem Bauwagen verändern wollen. Von der Planung bis zur Umsetzung haben wir die Mädchen und Jungen so viel wie möglich einbezogen und in die Verantwortung genommen. Dadurch erleben sie Selbstwirksamkeit und können hinterher an dem gestalteten Bauwagen sehen: Das habe ich selbst geschafft. Ich kann etwas Gutes bewirken!“
Durch den intensiven Kontakt an den vier Aktionstagen und den erlebten Spaß sei die Gruppe noch besser zusammengewachsen, so die Kinderschutzbund-Mitarbeiterin. Natürlich habe es zwischendurch auch mal einen Konflikt gegeben. „Bemerkenswert fand ich jedoch, dass die Kinder den Streit eigenständig gelöst haben, ohne dass ein Erwachsener eingegriffen hat“, berichtet Susanne Meyer erfreut.
Dass die vier Aktiv-Ferientage auf zwei Wochen verteilt wurden, hatte einerseits mit den unterschiedlichen Urlaubsplänen der beteiligten Kinder zu tun. Andererseits war es durch die Aufteilung der Gruppe einfacher, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Luisa Heinz lobt hierbei die Disziplin der Kinder: „Alle Mädchen und Jungen hielten sich vorbildlich an unsere Absprachen, achteten auf Abstand, aufs Händewaschen und auf Desinfektion.“
Susanne Meyer dankt abschließend allen Beteiligten für ihre Kreativität und ihren Einsatz, durch welchen alle geplanten Arbeiten fertiggestellt werden konnten. Sie dankt den Eltern für das entgegengebrachte Vertrauen und der Bürgerstiftung Schaumburg für die finanzielle Unterstützung, ohne die die Aktiv-Ferientage nicht möglich gewesen wäre.