Interessanter Vortrag bei den Familienpat*Innen

Bindung begleitet uns ein ganzes Leben – Durch Beziehung Kinder stark machen

Kinderschutzbund Rinteln hatte den Erziehungswissenschaftler und Förderschullehrer Dr. Wilhelm de Terra zu Gast

In der Ausbildung zur Familienpatin oder zum Familienpaten sind Themen wie Bindung und Entwicklung des Kindes wichtige Lerninhalte: Was brauchen Kinder für eine gesunde Entwicklung? Wie sollte die Beziehung zwischen Eltern und Kinder sein, damit die Kinder eine gute Bindungserfahrung machen?

Während einer Fortbildung für die ehrenamtlichen Familienpaten stellte Dr. Wilhelm de Terra am 20. August im Stadthaus B$ in Obernkirchen anhand von Beispielen vier unterschiedliche Bindungstypen vor. Dabei bezog er sich auf die Bindungstheorie von John Bowlby.

Der Referent hob in seinem Vortrag u.a. folgende Aspekte hervor: Bindung bezeichnet eine lang andauernde, emotional und sozial sehr enge Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Kinder orientieren sich an ihren Eltern, sie binden sich an die Erziehungsberechtigten, sie lernen von ihnen Formen der Stressbewältigung, Umgang mit emotionaler Nähe und soziales Verhalten.

Eine positive Entwicklung der Bindung kann durch Fürsorge und Geborgenheit, durch das Gefühl von Schutz und Sicherheit und durch ausreichende Möglichkeiten der Exploration durch die Eltern begünstigt werden.

Durch unsicheres ambivalentes Bindungsverhalten kann es zu Bindungsstörungen kommen, wenn Kinder die Beziehung zu den Eltern als bedrohlich erleben, kommt es zu ernsthaften Bindungsproblemen.

Eine sichere Bindung unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und ist die Voraussetzung für eine stabile psychische Sicherheit im Leben der Kinder.

Am Ende seines Vortrags ging de Terra auf die Frage ein: „Was heißt das nun für das Verhalten von ehrenamtlichen Bezugspersonen, z.B. in einer Patenschaft?“
Der Pädagoge antworte darauf: „Kinder kommen immer mit emotionalem „Gepäck“. Als Patin/Pate können Sie die/der Sicherheitsbeauftrage des Kindes sein“. Die ehrenamtlichen Bezugspersonen könnten Zuverlässigkeit, Stabilität, Geduld und Ausdauer vermitteln, zu denen Eltern vielleicht nicht in der Lage seien, so der Referent.

Die Koordiatoren der Kinderschutzbund-Familienpaten, Christa Harms und Albrecht Schäffer, dankten Dr. de Terra für seinen Vortrag und den Ehrenamtlichen für ihr Interesse an dem wichtigen Thema.

Pressebericht in den Schaumburger Nachrichten:

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