Ferienfreizeit auf Schloss Dankern – Teenager-Gruppe des Kinderschutzbundes war aktiv unterwegs im Emsland, Friesland und Holland

Gleich zu Beginn der Sommerferien war die Teenager-Gruppe des Kinderschutzbundes Rinteln unterwegs auf ihrer mittlerweile fünften Aktiv-Freizeit. Dieses Mal bezogen die drei Jungen und sechs Mädchen im Alter von 13 bis 18 Jahren mit dem Kinderschutzbund-Team drei Ferienhäuser auf dem Gelände des Ferienparks „Schloss Dankern“ im Emsland.

Teenager vor dem “Otto-Hus” in Emden

Trotz des häufig bedeckten Himmels und eher kühlen Temperaturen sprangen jeden Morgen um 7 Uhr einige Jugendliche unter Anleitung von Kinderschutzbund-Mitarbeiterin Frederike Pahne zum Schwimmen in den nahgelegenen Badesee. In der Zwischenzeit kümmerten sich andere Teilnehmer der Gruppe darum, dass im Verpflegungshaus der Frühstückstisch gedeckt wurde. Denn dass alle eine Aufgabe übernehmen und sich für den Erfolg der Freizeit mitverantwortlich fühlen, das ist gewissermaßen das Markenzeichen dieser Aktiv-Freizeit. Kinderschutzbund-Mitarbeiterin Susanne Meyer erklärt dieses Prinzip wie folgt: „Wie bei den wöchentlichen Gruppentreffen steht auch bei der Freizeit Selbstversorgung und Selbstorganisation im Vordergrund. Während der sieben gemeinsamen Tage geht es uns um eine gute Kommunikation untereinander, damit Absprachen gut funktionieren und ein Verantwortungsgefühl wächst, sich selbst und anderen gegenüber.“

 

Die Umgebung bot der Teenager-Gruppe reichlich Gelegenheiten, aktiv zu werden und neues auszuprobieren. So trauten sich einige Jungen und Mädchen erstmals, Wasserski zu fahren. Dabei ist anfangs bekanntlich viel Mut und Durchhaltevermögen notwendig: immer wieder fällt man ins Wasser und muss die Skier an Land zum Ausgangspunkt zurückschleppen. Umso mehr freuten sich die Jugendlichen, die es schafften, eine Runde oder mehr über Wasser auf den Skiern zu bleiben. Auch bei der aktuellen Trend-Sportart Stand-up-Padeling entdeckten einige Teenager ihr Talent, das Gleichgewicht auf dem wackeligen Brett zu halten und sich mit dem Paddel vorwärts zu bewegen. „Diese Erfolgserlebnisse sind enorm wichtig für das Selbstbewusstsein der Jugendlichen“, freuten sich Susanne Meyer und ihre Kollegen.

“Otto”-Leuchtturm in Pilsum

Rasanter als auf dem Wasser ging es beim Fahren auf der 3 km entfernten Kartbahn zu, zu der die Teenager an einem Nachmittag wanderten. Diese Aktivität hatten sich einige Jungs aus der Gruppe gewünscht, als sie in den Monaten vor der Freizeit bei den Gruppentreffen nach ihren Vorstellungen für die gemeinsame Tour gefragt worden waren. Ganz oben auf der Wunschliste der Teenager stand außerdem ein Ausflug nach Emden zum „Otto-Huus“ und zum Dank Otto Waalkes bekanntesten Leuchtturm Deutschlands in Pilsum. Ein Gruppenfoto vor beiden Sehenswürdigkeit war ein absolutes Muss für die Jungen und Mädchen! Abgerundet wurde dieser Ausflug nach Friesland durch eine schöne Hafenrundfahrt auf einem Ausflugsschiff und durch eine Portion fangfrischen Fisch im Restaurant in Greetsiel.

Freilichtmuseum in Holland

An einem anderen Tag überquerte die Gruppe die Grenze nach Holland und konnte im Freilichtmuseum „Veen Park“ buchstäblich eine Reise in die Vergangenheit machen: Torfstecher, Krämer, Holzschuhmacher und Bäcker zeigten in Trachten des 19. Jahrhunderts traditionelles Handwerk. Viele Jugendliche staunten, als sie auf ihren Handys durch entsprechende Textmitteilungen feststellten, dass sie tatsächlich ins „Ausland“ gelangt waren, obwohl sie vom Emsland aus nur eine vergleichsweise kleine Strecke mit dem Autor zurückgelegt hatten.

 

Neben den verschiedenen Aktivitäten blieb während der Ferienwoche auch viel Zeit zum Spielen und Reden. Denn natürlich trägt jeder Teenager auch Themen und Sorgen mit sich herum, die ihn beschäftigen. Praktikantin Luisa Heinz war erstmals bei der Aktiv-Freizeit der Teenager dabei und hatte auf freundliche und verlässliche Weise stets ein offenes Ohr für die Mädchen und Jungen.

 

Susanne Meyer zog am Ende ein durchweg positives Fazit der Aktiv-Ferienwoche der Teenager im Emsland: „Es ist den Teenagern meinem Eindruck nach wieder gelungen, durch aktives Tun soziale und emotionale Kompetenzen zu erproben und zu erweitern. Ich habe mich darüber gefreut, dass jüngere Teenager von den Älteren gut in die Gruppe integriert worden sind. Die Jugendlichen haben sich gegenseitig zu Aktivitäten und zur Übernahme von Diensten motiviert. Das hat dem Zusammenhalt in der Gruppe gutgetan.“ Insgesamt zeige sich, dass die Gelegenheit zur Verantwortungsübernahme auf lange Sicht das Erleben von Selbstwirksamkeit ermögliche, was sich dann wiederum positiv auf die physische und psychische Gesundheit der Jugendlichen auswirke, so die Leiterin der Teenager-Gruppe.

 

Im nächsten Jahr soll es nach dem Willen der Teenager auf jeden Fall wieder eine Aktiv-Ferienwoche geben. Bis dahin findet das Gruppentreffen der Teenager immer freitagnachmittags auf dem Bauwagengrundstück des Kinderschutzbundes in Exten statt. Das von Teenagern und ehrenamtlichen Coaches kultivierte Gelände ist seit Januar 2015 ein fester Baustein im Projekt „Coaches für Teenager“. Dort stärken Jugendliche ihre Persönlichkeit durch eigenes aktives Mitwirken, probieren eigene Fähigkeiten und Interessen aus, lernen Arbeitsabläufe kennen und üben sich in individuellem und sozialem Lernen.

 

Teenager, die beim Projekt mitmachen möchten, können sich unter der Telefonnummer 05751/9933066 bei Susanne Meyer melden. Der Kinderschutzbund Rinteln wird voraussichtlich im Spätherbst wieder eine Schulungsreihe für ehrenamtliche Coaches für die 1:1-Begleitung von Teenagern anbieten.