Gut aufwachsen mit Medien- Erziehungsverantwortung im digitalen Zeitalter
Die Familienpatinnen und -paten berichteten in einer Anfangsrunde von ihren Erfahrungen und Beobachtungen im Umgang mit den modernen Medien in ihren Patenfamilien, aber auch über die Erfahrungen als Großeltern in der eigenen Familie.
Digitale Medien sind heute ein fester Bestandteil des Familienalltags. Doch wie können wir die Familien bzw. die Kinder gut im Umgang mit Medien begleiten? Wie sieht eine altersgerechte Mediennutzung aus? Gibt es mediale Vorbilder, welche Apps und Spiele sind altersgerecht? Gehören die Toniebox und das Hörbuch auch dazu? Wie gehe ich mit Konflikten rund um die Mediennutzung um? Diese und viele andere Fragen beantwortete die Referentin Lena Westermann von der Medienwerkstatt Minden-Lübbecke den dreizehn Patinnen und Paten am Donnerstagabend im Stadthaus B4 in Obernkirchen.
„Sie hatten früher wahrscheinlich einen Fotoapparat, ein Telefon, einen Taschenrechner und Walkman oder Spiele als Einzelgeräte zu Hause?“ fragte die Referentin. „Heute sind all diese Geräte im Smartphone zu finden“, so Westermann. Ein Handy ist für die Familienmitglieder ein wichtiger Tagesbegleiter. Apps wie WhatsApp, Signal, Anton werden als Kommunikationsmittel in Familien und Gruppen genutzt. So dienen z.B. Tiktok und Youtube der Unterhaltung und Teilhabe, gleichzeitig vermitteln sie Informationen. Digitale Spiele bieten Kontakt zu Freunden, bereiten Spaß, Spiel und Partizipation. Probleme sieht die Referentin darin, dass risikoreiche Kontakte entstehen können, nicht altersgerechte Spiele gespielt werden, den Kindern Kettenbriefe, Gewinnspiele oder Verschwörungstheorien „untergeschoben“ werden. Hasskommentare und Beleidigungen sind möglich, gewaltverherrlichende Videos zu Krieg und Sexualität können gezeigt werden.
Kinder haben ein Recht auf Mediennutzung, so Westermann. Wichtig sind die Regelungen, die die Eltern mit den Kindern treffen. Die Medienwerkstatt empfiehlt Bildschirmzeiten für Kinder pro Tag. Kinder bis zu drei Jahren sollten so wenig wie möglich Kontakt zu Medien haben. Bis zu 6 Jahren können die Kinder 30 min. spielen, schauen oder hören. Im Grundschulalter bis zu einer Stunde. Entscheidend sind nicht so sehr die Dauer der Nutzung, sondern vielmehr die Inhalte. Eltern, ErzieherInnen, LehrerInnen und PatenInnen sollten Ansprechpersonen sein, sie müssen sich für die medialen Inhalte interessieren. Wichtig sei die Balance zwischen Bewegung, Spiel und Kommunikation, so Westermann. Eltern haben auch eine Vorbildfunktion im Umgang mit den modernen Medien. Sie sollten ihre eigene Haltung reflektieren, klare Nutzungszeiten in Form eines Vertrags mit den Kindern vereinbaren und technischen Schutz einbauen wie beispielsweise medien-kindersicher.de
Lena Westermann gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Empfehlung und Ratgeber folgende Adressen an die Hand: Klicksafe, Schau hin, Internet ABC, Flimmo.de, Spieleratgeber – NRW
Der Abend war rundum informativ. Die Referentin vermittelte den Patinnen und Paten wichtige Einblicke und Orientierungshilfen im digitalen Mediendschungel.


Sollten sie auch Interesse an einer Patenschaft im Familienpatenprojekt beim Kinderschutzbund Rinteln haben, so melden sie sich bitte bei:
Albrecht Schäffer, 01520 4994753,
oder:
Christa Harms, 01520 56 13 272,




