Gehört und wahrgenommen werden mit ihren Positionen – das war eines der Ziele, aus dem nun die erste Wellenreiter-Zeitung entstanden ist. Die Kinder der wöchentlichen Gruppe des Projekts Wellenreiter haben diese über mehrere Gruppentreffen hinweg gemeinsam entwickelt, geschrieben und illustriert. Das Ergebnis ist nun veröffentlicht – und auf der Webseite des Kinderschutzbundes Rinteln kostenlos herunterzuladen.
Die Inhalte sind dabei genauso unterschiedlich wie die Kinder der Gruppe selbst. „Kinder bekommen viel zu viel von den Krisen der Welt mit“ ist die provokative Aussage, die den Artikel zum Thema Kinderrechte einleitet. Genauso greifen die Verfasser*innen, die alle zwischen 6 und 13 Jahren alt sind, aber auch Dinge auf, die ihnen wöchentlich auf dem Außengelände, auf dem die Gruppentreffen stattfinden, begegnen. Wer also mehr über Kellerasseln erfahren möchte, Lust auf ein Bilderrätsel hat oder nicht weiß, wer Broly ist, sollte unbedingt einen Blick in die erste Wellenreiter-Zeitung werfen.
Darüber, wann eine zweite Ausgabe erscheint, sind die Kinder sich noch nicht einig. Denn Entscheidungen treffen die Teilnehmenden der Gruppe, die sich an Kinder psychisch erkrankter und belasteter Eltern richtet, gemeinsam. Der stabile und transparente Gruppenrahmen mit klar kommunizierten Gruppenregeln und -strukturen bietet eine sichere Übungsfläche, sich für die eigene Position einzusetzen, Kompromisse zu finden und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Dabei geht es um die Erfahrung, mit der eigenen Meinung gehört zu werden und Geschehnisse aktiv beeinflussen zu können.
Wellenreiter-Zeitung, 1. Ausgabe 2025
